Sportspiele zählen zu den verbreitetsten und bei Kindern beliebtesten Inhalten des Sporttreibens. Bei bewegungskomplexen Sportarten wie Tennis stellt sich die Frage: „Wie führt man die Spiele bei Kindern sinnvoll ein?“
Es muss bei der Einführung von Sportspielen davon ausgegangen werden, dass die Spielidee als Kern unverändert bleiben sollte, neben einer hohen koordinativen Trainingskomponente.
Wer in der Schule oder im Verein vor der Aufgabe steht, Tennis einzuführen, wird sich zunächst einmal Gedanken machen müssen, wie er die Kinder möglichst schnell für das Tennisspiel begeistern kann. Weiterhin sollen Überlegungen angestellt werden, wie man Spielsituationen möglichst ausschalten kann, welche die Kinder technisch überfordern. Hierzu sind Vereinfachungsstrategien dringend notwendig.
Diese Strategien zum Erlernen der Sportart Tennis sollen helfen das Spiel so darzustellen, dass ein Miteinanderspielen mit einer Gruppe von Kindern möglichst schnell entstehen kann. Um möglichst früh eine Spielfähigkeit bei Kindern zu erlangen, erscheint es sinnvoll die komplizierte Tennistechnik zu vereinfachen. Somit soll das Tennisspiel auf bedeutsame Abschnitte reduziert werden, um die Kinder für das Miteinanderspielen zu begeistern.
Das Spielfeld ist aus der Vogelperspektive betrachtet ähnlich einem Tennisfeld. Die Spielidee besteht darin einen großvolumigen Ball mit einem Tennisschläger unter einem Brett hindurch zuschlagen. Dadurch ist es jetzt möglich, dass jeder – auch wenn er vorher noch nie einen Tennisschläger in der Hand hatte – die Interaktion beim Ball-Rückschlagsport erlebt. Die technischen Voraussetzungen ergeben sich aus dem Spiel heraus. Bei Kindern ist zu beobachten, wie während eines Spieles der Lernprozess einsetzt, wie sie den Ball optimal Schlagen müssen, damit dieser in die gegenüberliegende Spielhälfte gelangt. Durch die Eigenschaften des Spielfeldes wird ein sinnvoller Körpereinsatz (Tiefer Körperschwerpunkt und Oberkörperrotation) gefördert. Wird mit dem Schläger schräg auf den Ball geschlagen, ist ein kontrolliertes Spiel nicht mehr möglich. Der Ball beginnt zu springen und gelangt nur in den seltensten Fällen unter dem Brett zum Spielpartner. Die für die spätere Schlagausführung im Großfeld dringend notwendige Vorwärts-Aufwärts-Bewegung beim Rückhand- und Vorhandschlag wird mit dem LOW-T-BALL automatisch erlernt.
Ein weiterer Vorteil dieser Spielidee ist, dass auf Grund des auf dem Boden rollenden Balles die Kinder nicht zu extremen Griffhaltungen neigen, welches in der späteren Entwicklung oftmals zu Problemen führen kann. Außerdem wird die Topspin-Schlagtechnik gefördert, da der Ball über den Boden nur vorwärts rollen kann.
Kleinere Wettkämpfe sind folglich von der ersten Spielstunde an jederzeit möglich. In mehr als 500 Schulmeisterschaften in Baden-Württemberg, Bayern, Bremen, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Sachsen und Thüringen sowie im angrenzenden europäischen Ausland sind weit mehr als 250.000 Grundschüler mit LOW-T-BALL in Berührung gekommen und haben sofort an Wettkämpfen teilgenommen.
Somit kann LOW-T-BALL hervorragend als Hilfsmittel im Tennisunterricht eingesetzt werden. Auf das Schlagen des rollenden Balles kann ein großer Teil der Grundlagen-Methodik im Tennis inklusive Beinarbeit aufgebaut werden. Neben diesen Komponenten werden außerdem die Reaktionsschnelligkeit, Antizipation, die Auge-Hand-Koordination und das taktische Spielverständnis (defensives und offensives Spiel) geschult.